Es herrscht Unsicherheit am Kryptomarkt. Das ist auch kein Wunder, da in den letzten Wochen einiges passiert ist, das die Stimmung der Anleger getrübt hat. Der Krieg zwischen dem Iran und Israel droht, sich weiter auszuweiten, beim Kampf um das größte Atomkraftwerk in Europa ist es zu einem Brand gekommen, schwache Quartalszahlen weltweit führender Unternehmen und ein schwacher Arbeitsmarkt lösen Rezessionsängste aus. Die Liste könnte noch eine ganze Weile weitergeführt werden. Bitcoin hat sich in diesem Fahrwasser noch relativ gut gehalten. Altcoins haben dagegen kapituliert. Das soll sich nun schon bald ändern.
Analysten optimistisch für Altcoin Season
Bisher war es am Kryptomarkt so, dass im Bullrun erst der Bitcoin-Kurs explodiert ist, dann Altcoins und am Schluss Meme Coins. Das lag daran, dass Anleger einen Teil ihrer Gewinne von Bitcoin später umgeschichtet haben, um mit Altcoins mit niedrigerer Bewertung vielleicht noch höhere Renditen zu erzielen. Diesmal ist alles ganz anders. Meme Coins waren heuer schon am Anfang des Jahres die Top Performer, als es auch für Bitcoin steil bergauf ging und auch viele Altcoins sind schon durch die Decke gegangen. Analysten vermuten, dass es bald wieder dazu kommen dürfte.
Market participants are in fear and Altcoins are at levels like 2020 and 2023.
Back then it was the absolute bottom for Altcoins.
Retail are in full bear mode.Be Greedy When Others Are Fearful. pic.twitter.com/33rUM7XlKz
— 𝕄𝕠𝕦𝕤𝕥𝕒𝕔ⓗ𝕖 🧲 (@el_crypto_prof) August 16, 2024
Zwar haben viele Altcoins Bitcoin im Bullrun im ersten Quartal des Jahres outperformt, seitdem geht es aber auch genauso schnell wieder bergab. Nun hat die Marktkapitalisierung der Altcoins einen Tiefpunkt erreicht, oder zumindest ein ähnliches Niveau wie vor den großen Rallyes im Jahr 2020 und 2023. Analysten gehen daher davon aus, dass ein ähnlich starker Anstieg bevorstehen könnte wie damals.
Ethereum ETFs als Kurstreiber für Altcoins?
Geht es nach dem Analysten Michael van de Poppe, der auf X über 700.000 Follower hat, hängt alles von Ethereum ab. Steigt der Ethereum-Kurs stärker als Bitcoin, sodass es am ETH/BTC Chart zu einem Anstieg kommt, dürfte seiner Meinung nach die Altcoin Season losgehen, auf die so viele Anleger warten.
#Ethereum looks unchanged.
To me: it's important to break through 0.046 and if that happens, the #Altcoins are starting their party time.
Until then: patience. pic.twitter.com/Xk0hA77tVJ
— Michaël van de Poppe (@CryptoMichNL) August 16, 2024
Er selbst hat erst vor wenigen Wochen angekündigt, dass er sein Kapital von Bitcoin in Altcoins umgeschichtet hat. Ob das eine so gute Idee war, wird sich erst zeigen. Die Korrektur war zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen, sodass er bisher höhere Verluste erlitten hat als er mit Bitcoin eingefahren hätte.
Was man beachten sollte
Viele Analysten ziehen Daten aus der Vergangenheit heran, um ein Gespür dafür zu bekommen, ob und wann eine Altcoin Season starten könnte. Bisher waren die Zyklen – im Nachhinein betrachtet – auch tatsächlich immer relativ vorhersehbar. Im aktuellen Zyklus zeigt sich aber schon lange, dass alles anders läuft als bisher. Vor allem in Bezug auf die Erwartungen an eine Altcoin Season sollten Anleger diesmal vorsichtig sein.
Bisherige Bullruns am Kryptomarkt wurden von Privatanlegern angetrieben. Diesmal ist der Bitcoin-Kurs in erster Linie durch die Zulassung der Spot Bitcoin ETFs in den USA auf ein neues Allzeithoch gestiegen und auch der erwartete Anstieg auf ein Kursziel von mehr als 100.000 Dollar könnte in erster Linie durch institutionelle Anleger zustande kommen. Diese werden das Kapital, das in Bitcoin ETFs gebunden ist, aber nicht in Altcoins umschichten. Die Bitcoin-Dominanz könnte diesmal also höher bleiben als in früheren Zyklen. Dass es dennoch zahlreiche Altcoins geben wird, die Bitcoin outperformen werden, steht trotzdem außer Frage.
