Angst und Panik haben mittlerweile ein Ende gefunden. Der Bitcoin-Abverkauf wurde letztendlich nach einem kurzen Dip unter 50.000 US-Dollar dennoch gekauft. Zwischenzeitlich verlor BTC vom Allzeithoch aber rund 25.000 US-Dollar. Nun konnte sich Bitcoin wieder oberhalb von 60.000 US-Dollar konsolidieren. Die Marktkapitalisierung von Bitcoin liegt wieder über 1,2 Billionen US-Dollar. Doch gibt es bald das nächste Rekordhoch oder ist der Bullenmarkt schon wieder vorbei? Der Analyst PlanB hebt hier in einer neuen Analyse einen kritischen Faktor hervor – denn es könnte sich schlichtweg um einen Frühstart in den Bull-Run gehandelt haben.
PlanB: Bullenmarkt startete zu früh
PlanB hat nämlich auf X eine aktuelle Einschätzung zur Entwicklung des Bitcoin-Marktes gegeben. Der führende Experte konstatiert, dass Bitcoin diesmal ungewöhnlich früh, bereits vor dem Halving 2024, in einen Bullenmarkt eingetreten ist. Dies geschah mit dem Sprung auf das neue Allzeithoch – angetrieben von der Fantasie rund um die Bitcoin-Spot-ETFs.
Normalerweise findet das Halving jedoch während einer Akkumulationsphase statt, in der Investoren langsam Positionen aufbauen, bevor ein neuer Bullenmarkt beginnt. Doch im Fall des Halvings im Jahr 2024 scheint der Markt bereits in einen Bullenmarkt übergegangen zu sein, obwohl die Marktbedingungen dafür bereit waren. Dies erklärt auch den darauffolgenden Abverkauf. Denn es kam nicht zur parabolischen Kursentwicklung a la vergangener Bullenmärkte.
PlanB erwartet trotzdem, dass Bitcoin 2024 einen Preis von über 100.000 US-Dollar erreichen wird und bis 2025 sogar auf über 500.000 US-Dollar steigen könnte. Diese Prognosen basieren auf seinem Stock-to-Flow-Modell. Dennoch betont er eben auch, dass diese Schätzungen mit einer großen Schwankungsbreite verbunden sind. So würde auch ein Kursziel von 300.000 US-Dollar sein Modell bereits valide erscheinen lassen.
Der frühe Anstieg beim Bitcoin im Jahr 2024 könnte jedoch dazu geführt haben, dass weniger erfahrene Anleger zu früh in den Markt eingestiegen sind. Sollte der Markt tatsächlich noch nicht bereit für einen nachhaltigen Anstieg gewesen sein, könnte nun eine längere Konsolidierungsphase folgen, die den Markt wieder bereinigt.
The issue with current bitcoin market IMO: it went into bull market too early. Normally, halvings (every 210,000 blocks) are in accumulation phase, but 2024 halving (block 840,000) is in bull market phase. So we have been front-running, but the market was not ready to go up yet. pic.twitter.com/TYC2aswGIC
— PlanB (@100trillionUSD) August 9, 2024
Das steckt hinter PlanBs S2F-Modell
Das Stock-to-Flow-Modell (S2F) wurde ursprünglich im Rohstoffmarkt verwendet, um den Wert von knappen Ressourcen wie Gold und Silber zu bewerten. Dieser misst das Verhältnis zwischen dem vorhandenen Bestand (Stock) eines Rohstoffs und der jährlich neu produzierten Menge (Flow). Ein höheres S2F-Verhältnis deutet auf eine größere Knappheit hin.
PlanB adaptierte dieses Modell später auf Bitcoin, das ebenfalls eine begrenzte und knappe Ressource ist. Da die maximale Anzahl von Bitcoin auf 21 Millionen festgelegt ist und die Produktion durch das Halving-Event alle vier Jahre halbiert wird, führt dies zu einem steigenden S2F-Wert über die Zeit. Laut PlanBs Modell sollte dieser steigende S2F-Wert eine steigende Nachfrage und damit einen höheren Preis für Bitcoin verursachen. Mitunter spektakuläre Kursziele lassen sich für BTC herleiten.
Das S2F-Modell ist jedoch umstritten. Trotz dieser Kontroversen bleibt das S2F-Modell ein beliebtes Werkzeug, um den potenziellen Preis von Bitcoin zu prognostizieren.
Indikatoren sollten natürlich bei der Krypto-Analyse niemals isoliert verwendet werden, da diese keine absolute Wahrheit bieten (können). Stattdessen ist es ratsam, mehrere Indikatoren zu kombinieren, um ein umfassenderes Bild zu erhalten. Diese Indikatoren sind dann lediglich Werkzeuge, um Wahrscheinlichkeiten abzuschätzen.